
Eine Immobilie zu verkaufen wird oft auf den ersten Blick als schneller Schritt wahrgenommen, insbesondere in angespannten Märkten, in denen die Nachfrage hoch ist. Doch viele Eigentümer stellen fest, dass ihre Immobilie mehrere Monate auf dem Markt bleibt, ohne Käufer zu finden. In vielen Fällen liegt die Verzögerung nicht an fehlenden potenziellen Käufern, sondern an häufigen Fehlern, die den Verkauf erschweren. Diese Stolpersteine zu kennen, hilft, den Verkaufsprozess zu optimieren und die Zeit bis zum Abschluss zu verkürzen.
Einer der häufigsten Fehler, wenn ein Verkauf sich verzögert, ist die Überschätzung der Immobilie. Viele Verkäufer legen den Preis basierend auf persönlicher Bindung, durchgeführten Renovierungen oder sogar dem Kaufpreis, den sie selbst bezahlt haben, fest, ohne den realen Markt, dessen Besonderheiten und mögliche Entwicklungen zu berücksichtigen. Das Ergebnis: Käufer erkennen schnell, dass eine Immobilie über ihrem Wert angeboten wird, dank Online-Anzeigen und verfügbarer Schätzungen.
Ein zu ambitionierter Preis hat mehrere Konsequenzen: wenige Besichtigungen, lange Verhandlungen und letztlich ein Verlust an Glaubwürdigkeit der Anzeige. Im Gegensatz dazu zieht ein marktgerechter Preis, der auf lokalen Referenzen basiert und von einem Profi bestätigt wurde, mehr Käufer an und fördert schnelle Angebote.
Heute beginnen die meisten Immobiliensuchen im Internet. Fotos sind daher das erste Schaufenster der Immobilie. Dunkle, unscharfe oder schlecht gerahmte Bilder zu veröffentlichen, kann potenzielle Käufer abschrecken, noch bevor sie die Immobilie besichtigen.
Helle, sorgfältig aufgenommene Fotos hingegen wecken das Interesse, das Objekt zu entdecken. Einige Agenturen bieten sogar Home-Staging- oder professionelle Fotodienstleistungen an, um Volumen, Licht und Vorzüge der Immobilie hervorzuheben. In eine hochwertige visuelle Präsentation zu investieren, verkürzt oft die Verkaufsdauer erheblich.
Ein überladenes, schlecht gepflegtes Objekt oder eine zu persönliche Einrichtung kann die Wahrnehmung der Besucher beeinträchtigen. Käufer müssen sich leicht vorstellen können, wie sie selbst darin wohnen würden. Überfüllte Räume oder unerledigte Arbeiten lenken ab und erschweren die Verhandlungen.
Vor dem Verkauf sollte man gründlich aufräumen, kleinere Reparaturen durchführen und gegebenenfalls die Wände auffrischen. Ziel ist es nicht, die Wohnung oder das Haus komplett zu verändern, sondern eine neutrale, einladende Atmosphäre zu schaffen, die möglichst viele Interessenten anspricht.
Die Vorschriften verpflichten den Verkäufer, ein Dossier technischer Gutachten vorzulegen (Energieausweis, Asbest, Blei, Elektrik, Gas usw.). Fehlen diese Unterlagen oder sind sie nicht aktuell, kann sich die Transaktion verzögern, da der Käufer nicht alle nötigen Informationen hat, um eine Entscheidung zu treffen.
Diese Phase frühzeitig zu planen, ist entscheidend. Alle Gutachten vor der Unterzeichnung des Vorvertrags durchführen zu lassen, spart Zeit und schafft Vertrauen, da der Käufer genau weiß, in welchem Zustand sich die Immobilie befindet.
Die Erstellung der Immobilienanzeige ist ein weiterer entscheidender Punkt beim Verkauf. Eine zu vage Beschreibung, die die Vorteile der Immobilie nicht hervorhebt oder wichtige Informationen weglässt (Nebenkosten, exakte Wohnfläche, Baujahr, kürzlich durchgeführte Arbeiten), führt zu weniger Anfragen.
Käufer suchen nach präzisen Details, um Angebote vergleichen zu können und zu prüfen, ob die Immobilie ihren Kriterien entspricht. Eine klare, strukturierte und transparente Anzeige zieht qualifizierte Interessenten an und reduziert unnötige Besichtigungen, wodurch der Kontakt zu ernsthaften Käufern beschleunigt wird.
Auch starre Besichtigungstermine können ein Hindernis sein. Wenn der Verkäufer oder sein Vertreter zu wenige Termine anbietet, wenden sich potenzielle Käufer möglicherweise schnell anderen Immobilien zu.
Es ist besser, flexibel zu sein und mehrere Besichtigungsmöglichkeiten, auch abends oder am Wochenende, anzubieten, um sich dem Lebensrhythmus der Käufer anzupassen. Mehr Verfügbarkeit erhöht naturgemäß die Chancen, einen Verkauf schnell abzuschließen.
Schließlich kann der Versuch, allein zu verkaufen, ohne einen Immobilienmakler, die Verkaufsdauer verlängern. Zwar spart dies Maklergebühren, doch es handelt sich um einen Beruf, der Kenntnisse in Bewertung, Kommunikation, Besichtigungsmanagement, Verhandlung und rechtlichen Aspekten erfordert. Viele Privatpersonen unterschätzen die Komplexität dieser Schritte.
Ein Profi bringt nicht nur Expertise zum lokalen Markt mit, sondern auch Netzwerk und Werkzeuge zur optimalen Präsentation der Immobilie. Sein Eingreifen spart wertvolle Zeit und sichert die Transaktion, besonders in stark umkämpften Märkten.
Quelle : edito.seloger.com
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